english
NEWS PROJEKT PROGRAMM AKADEMIE STIPENDIUM PARTNER

dqelogo

 

 

 

LOW LINE LINEAR PARK

Eine grüne Durchwegung für Radfahrer und Fußgänger innerhalb eines linearen produktiven Parks entlang der ehemaligen Güterbahntrasse in Köln-Ehrenfeld

Verlauf der stillgelegten Güterbahntrasse in Köln-Ehrenfeld (Kartenausschnitt)

Ziel des vom KlimaKreis Köln geförderten Projektes ist die Realisierung eines ersten, exemplarischen Teilabschnittes des Low Line Linear Park beginnend am Grünen Weg über die zu sanierende Bahnüberführung Weinsbergstraße bis zur Oskar-Jäger-Straße.

HINTERGRUND

Der Kölner Stadtteil Ehrenfeld wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem durch die Metall verarbeitende und chemische Industrie mit ihren großen Flächenbetrieben geprägt. Während durch den Strukturwandel zwischen 1970 und 1990 die Betriebe verschwanden, sind die Sperrwirkungen der weitreichenden Industriebrachen bis in die Gegenwart zu spüren.

Der Low Line Linear Park würde nicht nur dazu beitragen, die vorhandenen Sperrwirkungen zu durchbrechen, sondern auch dem herrschenden Mangel an Grün- und (zugänglichen) Freiflächen in Ehrenfeld entgegenwirken. Zudem ließe sich über die stillgelegte Güterbahntrasse eine ruhige und attraktive Fuß- und Radverbindung von Ehrenfeld bis in den Stadtwald bzw. zum Äußeren Grüngürtel erreichen. Hier bieten die Vorschläge der Interessengemeinschaft Braunsfelder Bürger Anknüpfungspunkte.

Bereits im Juli 2004 hat der Rat der Stadt Köln beschlossen, entlang der ehemaligen Bahntrasse der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), ein begrüntes Fuß- und Radwegesystem zu entwickeln. Das Projekt des Low Line Linear Park baut auf dieser Beschlusslage auf, weist aber mit seinem innovativen Ansatz weit darüber hinaus und könnte durch die Übertragbarkeit auch für vergleichbare Brachen in weiteren Kölner Stadtteilen und anderen Städten beispielhaft wirken. Ferner würde ein wichtiger Beitrag zum Aktionsplan für nachhaltige Energie der Stadt Köln (im Rahmen des Konvents der Bürgermeister) geleistet. Die Stadt Köln hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, "eine mindestens 20-prozentige Senkung der CO2-Emissionen bis zum Jahr 2020" zu erreichen.

informeller Weg Informelle Wege entlang der ehemaligen Güterbahntrasse

WIRKUNGSPOTENZIALE

Der Low Line Linear Park soll durch eine optimale Bepflanzung das Treibhausgas CO2 binden.

Städte verfügen über ein hohes Potenzial CO2 langfristig zu binden. Allerdings ist nicht nur Köln auf diesem Gebiet bisher stark unterentwickelt.

Im Allgemeinen gilt, dass für das Bindungspotenzial von CO2 in erster Linie die Art der Bepflanzung entscheidend ist und nicht die Größe der Fläche.

Der Low Line Linear Park soll auch dazu beitragen, den innerstädtischen CO2-Ausstoß zu verringern. Einerseits wird der Umstieg auf das Null-Emissions-Fahrzeug Fahrrad gefördert, andererseits werden lange Transportwege durch den lokalen Anbau von Obst und Gemüse vermieden.

Um die gesteckten Klimaschutzziele zu erreichen, müssen im Bereich Verkehr bis ins Jahr 2020 jährlich mindestens 40 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Auch im Mobilitätskonzept des Aktionsplans für nachhaltige Energie der Stadt Köln spielt darum die Erhöhung des Fuß- und Radverkehrsanteils eine entscheidene Rolle: "Hier ist vor allem eine Veränderung in der Wahl der genutzten Verkehrsmittel, insbesondere von Privatpersonen, zu nennen."

Laut Umweltbundesamt sind etwa die Hälfte aller Pkw-Fahrten kürzer als fünf Kilometer, ein Viertel sogar kürzer als drei Kilometer. Im Jahr 2005 wurden in Deutschland durch diese kurzen Strecken mehr als 14 Millionen Tonnen CO2 produziert.

"Auf lange Sicht geht es zur Zielerreichung im Klimaschutz nicht ohne Verhaltensänderung, nicht ohne einen Wandel der Mobilitätskultur." (Deutsches Institut für Urbanistik)

Im Low Line Linear Park wird CO2 nicht nur durch eine verbesserte Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer eingespart, ebenso wichtig ist die Vermeidung von CO2-Emissionen durch die lokale Lebensmittelproduktion. Darum sollen die Voraussetzungen für eine "Produktive Stadtlandschaft" (Prof. Katrin Bohn, TU Berlin) geschaffen werden.

Das agrar-urbane Potenzial ist ebenso unterentwickelt wie die städtischen Möglichkeiten zur CO2-Bindung durch urbanes Grün.

Selbst eine hoch verdichtete 8-Millionen-Metropole wie London wäre in der Lage 30 % des lokalen Obst- und Gemüsebedarfs zu decken. Anders als in einem konventionellen Park mit einer rein dekorativen Bepflanzung sollen die Bürger Ehrenfelds im Low Line Linear Park selbst zu Gärtnern werden. Dass eine solche partizipative Urbane Agrikultur tatsächlich funktioniert, zeigen internationl erfolgreiche Beispiele wie etwa in London oder Middlesbrough, die im kommunalen Auftrag bzw. im Auftrag von kommunalen Wohnungsbaugesellschaften entwickelt wurden. An diesen Vorbildern orientiert sich auch der bereits existierende Gemeinschaftsgarten Obsthain Grüner Weg, der damit den idealen Startpunkt für die Planung des Low Line Linear Park bildet.

 

 

 

KLIMAKREIS KÖLN

Das Projekt wird durch den KlimaKreis Köln gefördert.

DOWNLOAD

Projekt Low Line Linear Park, Köln Ehrenfeld (KlimaKreis Köln)
Köln, im September 2012
Download: pdf [365 KB]

KONTAKT

Bei Fragen oder Anregungen erreichen Sie uns per E-Mail unter info@d-q-e.net.

veedelfunker

In der aktuellen Ausgabe des Veedelfunkers stellt Martin Herrndorf das DQE-Projekt Low Line Linear Park vor. mehr...

 

 

Design Quartier Ehrenfeld
wird unterstützt von
  foerderlogos  
KONTAKT/IMPRESSUM