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EHRENFELD REVISITEDPLANUNGSGRUNDLAGEN EHRENFELD / SITUATIONSANALYSE VON JOCHEN SCHARF, AUTOR DER RAHMENPLANUNG EHRENFELD-OST 1980/81 Nutzungs- und Baustruktur 1980 und 2010 Der Stadtteil Ehrenfeld besteht aus mindestens 3 verschiedenen Stadtstrukturen. Der älteste
Stadtteil (Bereich C) liegt in den Grenzen des Ehrenfeldgürtels, der Inneren Kanalstraße, der
Subbelrather Straße und der Weinsbergstraße. Für diesen Bereich bestehen Daten aller Art aus
dem Jahre 1981, so dass hier die Stadtteilveränderungen über den langen Zeitraum von 30 Jahren beschrieben werden können. Die Stadtstruktur ist bis auf wenige Randbereiche noch im Zustand der Gründungszeit zwischen 1860 und 1900 und wird ein Beispiel dafür geben, welche Veränderungen in der Nutzungsart und in der Bevölkerungszusammensetzung unter Beibehaltung des Baubestandes, abgesehen von technischen Modernisierungen, möglich sind. Der Vergleich zeigt Veränderungen in allen Nutzungsarten. Die Körnerstraße 21, 1980 und 2011 Wohnen
Sekundärer SektorHandwerksbetriebe, teils mit angeschlossenem Handel, haben sich von 10 auf 1 reduziert und sind ersetzt worden durch Einrichtungen aus dem Tertiärem SektorWeit überwiegend ist das Handwerk durch Spezialgeschäfte aus dem Kunstbereich z.B. „Musikchirurg“, Filmmietstudio, Ateliers und kunstgewerbliche Läden ersetzt worden. Von 3 Gaststätten besteht noch eine. Stattdessen haben sich an der Venloer Straße 3 spezielle Esslokale etabliert. Dieser Vorgang hat aber nichts mit Verdrängung zu tun, sondern damit, dass aufgegebene Nutzungsarten in diesem Bereich von der Größe der Flächen und vom Preis her für freiberufliche Anfänger geeignet waren, mit wenig Risiko nachzurücken. Auch das in den 90-er Jahren etablierte Einkaufszentrum auf dem Gelände von 4711 hat auf zweierlei Art dazu beigetragen, dass insbesondere der Bereich zwischen Venloer – und Subbelrather Straße einen Nutzungs- und Bedeutungswandel erfahren hat. Die vermutete Wertsteigerung der Lage hat an der Venloer Straße höhere Mieten nach sich gezogen, das wiederum hat eine Selektion der Geschäfte bewirkt, so dass das differenzierte, aber umsatzschwache Angebot für besondere Textilien oder für innovativen Schmuck in die Seitenstraßen verdrängt wurde, zugunsten von Handyläden und Stehimbissen. Deshalb stellt sich kaum noch die Frage nach der Veränderungsrichtung, sondern nur noch die Frage, ob eine vorsichtige Steuerung die Veränderung verstärken soll oder abschwächen kann. Statistische Auswertung (Bereich C)Bei leicht von 17993 (2005) auf 18079 (2009) steigender Bevölkerungszahl hat der Anteil der Einwohner mit Migrationshintergrund um 0,9% abgenommen (30,5/29,6%), die der Ausländer um 1,6% (21,8/20,2%) . Da ca. 12% der Kölner jährlich innerhalb der Stadt umziehen, können die geringen Prozentsätze keine Auskunft geben, ob Umzüge oder Abwanderungen passiert sind. FazitEs wird festgestellt, dass im Bereich C (Alt-Ehrenfeld) durch die Statistik keine Verdrängung von Unterprivilegierten nachweisbar ist, die Veränderungen in diesem Bereich liegen unter 2%.
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ÜBER DEN AUTORDipl.-Ing. Jochen Scharf BDA, Architekt und Stadtplaner, Köln. |
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